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Auf den Spuren der Vergangenheit

Gedenkweg von Stadtamhof zum Dachauplatz

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Ein entscheidender Tag in der Geschichte von Regensburg: Es ist der 23. April 1945 - die Alliierten sind nur noch 100 km entfernt - da ziehen zirka tausend Menschen, vor allem Mütter mit Kindern, Richtung Minoritenweg zum Gestapo Hauptquartier. Nach dem Willen des Regimes soll die Stadt bis zum letzten Stein verteidigt werden. Die Menschen möchten um eine friedliche Übergabe ihrer Stadt bitten, statt sie kurz vor Kriegsende noch dem Schicksal von Köln oder Dresden preiszugeben.

Domprediger Dr. Johann Maier begleitet die Menge, ruft zum friedlichen Appell auf - und wird zusammen mit dem 70jährigen Josef Zirkl von der Gestapo verhaftet. In der Nacht zum 24. April werden beide erhängt. Der frühpensionierte Gendarm Michael Lottner, der sich für seinen Freund eingesetzt hat, wird erschossen. Genaueres zum historischen Hintergrund ist hier auf den Seiten des Bistums Regensburg nachzulesen.

Die Stadt hat überlebt - viele Menschen nicht: Am 23. April 2024 erinnerte ein Gedenkmarsch an die Regensburger Opfer des Nationalsozialismus. Startpunkt war um 18 Uhr in Stadtamhof am ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum am Brückenkopf. Diese erste Station gestaltete die „ArGe ehemaliges KZ Flossenbürg“. Ein sehr langes Stoffbanner, beschrieben mit den Namen der vielen Opfer, begleitete ab da den Gedenkweg durch die Stadt.

Alternativer Startpunkt im Dom

Um 17.45 Uhr wurde in der Sailer-Kapelle des Regensburger Doms eine Vesper zum Gedenken an Domprediger Dr. Johann Maier, Josef Zirkl und Michael Lottner gefeiert. Es zelebrierte der Domprobst Dr. Franz Frühmorgen zusammen mit Stadtdekan Roman Gerl. Anschließend wurde der Gedenkzug aus Stadtamhof an seiner 2. Station, dem Westportal des Doms erwartet.

Gemeinsam ging es nach einer Kundgebung der Vertreter der christlichen Kirchen weiter zum Neupfarrplatz, wo der Deutsche Gewerkschaftsbund an die politisch Verfolgten aus der Arbeiterbewegung erinnerte. Vor der Neuen Synagoge wurde der jüdischen Opfer gedacht und auf die vielen Stolpersteine hingewiesen, die in Regensburg und weltweit zum Gedenken an die Opfer vor deren letzten Wohnhäusern im Pflaster der Stadt eingelassen sind.

Neben dem Museum der Bayerischen Geschichte gedachten die Zeugen Jehovas an die Opfer aus ihren Reihen. Als Kriegsdienstverweigerer waren sie auch Verfolgte im Nazi-Regime.

Am Dachauplatz schließlich sprach Frau Luise Gutmann von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und betonte wie wichtig es sei, das schreckliche Geschehen von damals nicht zu vergessen.

Zahlreiche Besucher aller Altersgruppen hatten diese eindrucksvolle und berührende Reise in die jüngere Geschichte Regensburgs in stillem Gedenken begleitet, die jedes Jahr am 23.4. die Erinnerung an wachhält.

 

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